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Datum: 12.04.2024

Bürger Museum Wolfenbüttel: Historische Originale zur Geschichte der Samsonschule erstmals öffentlich zu sehen

Das Museum Wolfenbüttel und die Moses Mendelssohn Stiftung, Berlin, präsentieren gemeinsam eine Kabinettausstellung zur bedeutenden Samsonschule. Die überregional bekannte jüdische Freischule mit Internatsbetrieb wurde 1786 in Wolfenbüttel gegründet und bestand bis 1928.

Eine Gruppe von Personen steht neben einer Vitrine in der die ausgestellten Exponate aufgestellt sind. © Stadt Wolfenbüttel
Von links: Ivica Lukanic, Bürgermeister der Stadt Wolfenbüttel, Dr. Stefan Brauckmann, Geschäftsführender Direktor des Moses Mendelssohn Institutes, Dr. Elke-Vera Kotowski, Chefkuratorin und Vorstandsmitglied der Moses Mendelssohn Stiftung, Markus Gröchtemeier, stellvertretender Leiter des Museums Wolfenbüttel, und Dr. Sandra Donner, Leiterin des Museums Wolfenbüttel.

In Kooperation mit der Moses Mendelssohn Stiftung werden unter anderem einige erst in jüngster Zeit erworbene oder gespendete Originale zum ersten Mal öffentlich gezeigt. Vom 13. April bis zum 4. August 2024 ist die Ausstellung im Bürger Museum Wolfenbüttel zu sehen.

„Weil wir seit vielen Monaten mit der Moses Mendelssohn Stiftung einen engen Kontakt pflegen, war es uns eine Herzensangelegenheit, in Kooperation ein kleines Ausstellungsprojekt zur Geschichte der Samsonschule in Wolfenbüttel zu inszenieren. Wir erinnern an die jüdische Schultradition, die einen großen Beitrag für ein positives Zusammenleben und ein gemeinsames Lernen von Juden und Nichtjuden in Deutschland geleistet hat. Jüdische Kultur wird auf diese Weise sichtbar. Die Samsonschule, die 142 Jahre existiert hatte, gehört zu Wolfenbüttel wie das Welfenschloss und die Herzog August Bibliothek“, sagte Dr. Sandra Donner, Leiterin des Museums Wolfenbüttel, anlässlich der heutigen Ausstellungseröffnung.

„Die Bedeutung der Samsonschule für die Entwicklung des liberalen Judentums ist unschätzbar. Wir fühlen uns als Moses Mendelssohn Stiftung verpflichtet, neben dem Erhalt des kulturellen Erbes das Thema Aufklärung und Toleranz zu fördern. Deshalb engagieren wir uns für die Samsonschule, denn sie steht für beides: steingewordenes kulturelles Erbe und dem Ansatz Moses Mendelssohns folgend, durch Bildung jungen Menschen den Weg zu weisen und Werte zu vermitteln. Mit der erneuten Belebung des Hauses durch Auszubildende und Studierende wollen wir der Samsonschule wieder ihre historische Bedeutung zukommen lassen: ein Ort und ein Hort des liberalen jüdischen Gedankens der Aufklärung, der Bildung, des Miteinanders und der Toleranz“, erklärte Dr. Elke-Vera Kotowski, Chefkuratorin und Vorstandsmitglied der Moses Mendelssohn Stiftung, Berlin.

Aktuell wird das 1896 eröffnete Internatsgebäude am Neuen Weg durch die Moses Mendelssohn Stiftung als Wohnheim für Studierende und Auszubildende denkmalgerecht saniert. Zusätzlich wird ein ehemaliger Klassenraum zu einem Ausstellungsbereich zur Geschichte der Schule geschaffen sowie die ehemalige Aula wieder als Veranstaltungsraum hergerichtet. Darüber hinaus entstehen 96 öffentlich geförderte Wohnungen in vier Baukörpern rund um den neuen Leopold-Zunz-Platz als Zentrum des Quartiers.

„In der Quartiersentwicklung Samsonschule wird die besondere Geschichte des Ortes eine große Rolle spielen. Die zukünftigen Mieterinnen und Mieter sollen sich mit der Geschichte und ihrem neuen Wohnort identifizieren. Gleichzeitig wird sich dieses Quartier sichtbar in das bestehende Netzwerk von Kulturorten in der Region einbinden lassen und öffentliches Interesse wecken. Die Verbindung zwischen der temporären Kabinettausstellung im Bürgermuseum ist hier nur ein Beispiel, wie ein solches Netzwerk funktionieren kann “, so Dr. Stefan Brauckmann, Geschäftsführender Direktor des Moses Mendelssohn Institutes, Berlin und Hamburg.

In Verbindung mit der Ausstellung im Bürger Museum werden in den nächsten Monaten exklusive Baustellenführungen angeboten.

Besondere Exponate sind vier Löffel mit den Initialen der Samsonschule, die dem Museum Wolfenbüttel kürzlich von einer Bürgerin gestiftet wurden und nun erstmalig öffentlich gezeigt werden. Auch eine Publikation des wohl berühmtesten Schülers der Samsonschule, Leopold Zunz, welches zur Schulbibliothek gehörte, kehrt nach über 70 Jahren in die Stadt Wolfenbüttel zurück. Ein Grammophon stellt die Verbindung zu Emil Berliner her. Der in Hannover geborene ehemalige Samsonschüler gilt als Erfinder der Schallplatte und des Grammophons.

Gleichzeitig mit der Ausstellungseröffnung wird auch das laufende Projekt zur Erstellung einer Schülerdatenbank vorgestellt. Ziel soll es sein, alle Schüler und ihre weiteren Lebenswege zu erfassen. Am 12. April 2024 wird dann die zugehörige Projektseite der Samsonschule mit weiteren historischen Informationen freigeschaltet.

Fotos auf Flickr

Kontakt

  1. Museum Wolfenbüttel

  2. Bürger Museum Wolfenbüttel