Das Wolfenbütteler Opernhaus, 1688
Die jüngst bei Grabungsarbeiten auf dem Hagenmarkt entdeckten Reste des 1690 erbauten Braunschweiger Opernhauses stellten einen archäologischen Sensationsfund dar. Doch bereits 1688 hatten die Welfenherzöge Rudolf August und Anton Ulrich in einjähriger Bauzeit auf der Westseite des Wolfenbütteler Schlosses ein erstes Opernhaus errichten lassen. Es verfügt über vier Ränge mit 63 Logen und bot insgesamt 450 Zuschauern Platz.
Die ausgefeilte Bühnentechnik umfasste auswechselbare Kulissenwagen, Soffitten (Stoffbahnen, die die Bühne gliederten) und Maschinen für den schnellen Kulissenwechsel. Zur Bewegung der schweren Bühnenteile griff man auf zeitgenössische Schiffstechnik zurück. Bereits 1735 wurde das Opernhaus aus Holz wieder abgerissen.
In Wolfenbüttel wurden vor allem Opern von Komponisten wie Jean-Baptiste Lully (Frankreich), Antonio Cesti und Giovanni Battista Bononcini (Italien) sowie Georg Friedrich Händel (Hamburg, später England) aufgeführt. Die dargebotenen Schauspiele stammten meist aus der Feder französischer Dramatiker: Jean-Baptiste Racine, Pierre Corneille und Jean-Baptiste „Molière“ Poquelin.
Der Film über das Wolfenbütteler Musiktheater, 1688: