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Die Foto-AG der Peter-Räuber-Schule erforschte die Campestraße

„Campestraße früher vs. heute – eine Fotoausstellung“ lautete der Titel eines inklusiven Gemeinschaftsprojektes des Museums Wolfenbüttel und des Gärtnermuseums Wolfenbüttel e. V., an dem die Foto-Arbeitsgemeinschaft der hiesigen Peter-Räuber-Schule (PRS) teilgenommen hat.

Das Bild zeigt eine Gruppe von acht Personen, die vor einem traditionellen Fachwerkhaus stehen. Die Personen tragen freizeitliche bis halbformelle Kleidung - darunter gemusterte Hemden, T-Shirts, Kleider und Anzüge.

Im Hintergrund ist die Fassade des Fachwerkhauses zu sehen, mit weißen Wänden und dunklen Holzbalken. Der Boden besteht aus einem gepflasterten Weg, daneben ist grünes Gras zu erkennen. Im hinteren Bereich des Bildes befinden sich weitere Personen in der Nähe einer offenen grünen Tür. © Max Willy Meißler
Jan-Niklas Hoberg, Dieter Kertscher, Marco Schulze, Michelle Grimke, Museumspädagogin des Museums Wolfenbüttel, Niklas Karacaer, Andreas Reinke, Lehrer an der PRS, Rabea Triller, Lehrerin, Andreas Meißler, ehrenamtlicher Geschäftsführer des Gärtnermuseums.

Bei dem Fotoprojekt beschäftigten sich acht Schüler der Förderschule über einen Zeitraum von einem halben Jahr mit historischen Aufnahmen der Campestraße – und griffen selbst zur Fotokamera. Am Sonntag, 18. Mai, können die Ergebnisse zum ersten Mal anlässlich des traditionellen Geranienmarktes in den Ausstellungsräumen des Gärtnermuseums am Neuen Weg 33 besichtigt werden (von 11 bis 16 Uhr, weitere Besichtigungstermine nach Vereinbarung).

Das Bild zeigt eine Ausstellungstafel mit dem Titel:

»CAMPESTRASSE FRÜHER VS. HEUTE«
Darunter befindet sich ein längerer erklärender Text, ein QR-Code sowie ein Foto einer Straßenszene mit Gebäuden. Die Tafel ist Teil eines Projekts, das die Veränderungen der Campestraße im Laufe der Zeit dokumentiert und analysiert.

Hier eine Zusammenfassung des Textinhalts:

Die Campestraße hat sich von einer ruhigen Wohngegend mit freistehenden Villen und Gärten zu einem belebten städtischen Bereich mit modernen Wohn- und Geschäftshäusern gewandelt.
Es wurde Wert auf die Erhaltung historischer Gebäude und die Integration moderner Architektur gelegt.
Zeitzeugenberichte von Anwohnern lieferten persönliche Einblicke in die Entwicklung der Straße.
Ziel des Projekts war es, eine Balance zwischen Tradition und Moderne zu finden. © Max Willy Meißler
Die Museumspädagogin des Museums Wolfenbüttel Michelle Grimke vor den Ergebnissen der Schüler.

„Die Zusammenarbeit mit der Schule war von Anfang an vielversprechend, besonders als der Schulleiter Patrick Wiebe mir erzählte, dass es an der PRS eine Foto-AG gibt. Die Schüler haben alte Fotos als Vorlage erhalten und anschließend die Häuser erneut fotografiert, um die ursprüngliche Position auf den Fotos wieder einzunehmen. Das erfordert viel Präzision und Leidenschaft. Ich bin sehr stolz auf die Arbeit der Schüler, für das Museum Wolfenbüttel war es das erste inklusive Projekt“, sagte Michelle Grimke, Museumspädagogin des Museums Wolfenbüttel.

Bevor die Jugendlichen beim Pilotprojekt mit der Kamera losgingen, lernten sie etwas über den architektonischen Aufbau eines für Wolfenbüttel typischen Streckhofes, über den Alltag der hiesigen Gartenbaubetriebe und vom früheren Leiter des Katasteramtes Dieter Kertscher etwas über die Kartografie. Danach begaben sich die Teilnehmenden in Kleingruppen – ausgerüstet mit historischen Fotos und einem Stadtplan – auf Spurensuche in die Wolfenbütteler Campestraße. Gemeinsam wurde die Straße fotografisch erkundet und eine Beziehung zur Vergangenheit hergestellt: Was spielte sich hier einst ab? Wie sah die Umgebung früher aus? Was ist auf der Schwarzweißfotografie zu erkennen? Dies waren einige der Fragen, die die Schüler der Peter-Räuber-Schule im Aktionszeitraum beantworteten.

„Das Team der Aktivzeitgruppe ‚Fotos‘ besteht aus Rabea Triller und mir. Unsere große Herausforderung war es, die Gruppe mit sehr unterschiedlichen Lernvoraussetzungen an das Thema heranzuführen. Jeder Schüler hat seinen Beitrag geleistet, Fotovergleiche anzustellen. Wir sind auf jedes einzelne Foto sehr stolz, jeder konnte Fotos erstellen. Bei einigen Schülern haben wir das Interesse an der digitalen Spiegelreflexkamera geweckt, was eine große Bereicherung für ihre Freizeitgestaltung darstellt. Aber auch kleine Lernfortschritte wie das Beachten der Perspektive und die Wahl des Bildausschnittes sind tolle Erfolge“, erklärte Andreas Reinke, Lehrer an der Peter-Räuber-Schule.

„Bildungs- und Vermittlungsarbeit ist die Kernaufgabe unseres Gärtnermuseums. Daher arbeiten wir eng mit dem Museum Wolfenbüttel zusammen, das unser Haus mit museumspädagogischer Expertise unterstützt. Unser gemeinsames Anliegen ist es, gleichberechtigte Teilhabe zu fördern und uns an gesellschaftsrelevanten Inhalten zu orientieren. Die mehrere Jahrhunderte umfassende Geschichte des Erwerbsgartenbaus erfährt ein ständig zunehmendes Interesse und wird in unseren Angeboten zielgruppengerecht aufbereitet. Wir freuen uns daher ausdrücklich als Kultur- und Bildungseinrichtung, an diesem inklusiven Vorzeigeprojekt mitwirken zu dürfen“, so der ehrenamtliche Geschäftsführer des Gärtnermuseums Andreas Meißler.

Die Geschichte der Wolfenbütteler Gärtner

Vor den Toren der Stadt – vor dem Augusttor, dem Harztor und dem Herzogtor – entwickelten sich aus den herzoglichen Hofbeamtengärten des 16. Jahrhunderts erfolgreiche Gartenbaubetriebe, die Wolfenbüttels Tradition als Gärtnerstadt begründeten. Entscheidend für diese Entwicklung war die Residenzverlegung nach Braunschweig: 1753 hob der Herzog die Residenzpflicht für seine Beamten auf, die Vorwerke wurden aufgelöst und das Land an Gärtner verpachtet. Der Ausbau Wolfenbüttels zur Gärtnerstadt sollte die wirtschaftlichen Folgen des Residenzverlustes abfedern.

Noch im 20. Jahrhundert bewirtschafteten die 130 Wolfenbütteler Gärtnereien eines der größten Gemüseanbaugebiet Niedersachsens. Die typischen Streckhöfe auf den langgestreckten schmalen Gartenparzellen prägten bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts besonders das Gebiet um den Neuen Weg.

Etablierung als außerschulischer Lernort gelungen

„Ich freue mich, dass das Museum Wolfenbüttel zum festen Anlaufpunkt für die hiesigen Schulen geworden ist und wir uns mit unserem vielfältigen Angebot für alle Schulformen als außerschulischen Lernort etabliert haben. Die Bedeutung außerschulischen Lernens wird weiter anwachsen, mit engen Kooperationspartnern wie das Gärtnermuseum Wolfenbüttel können wir unser museumspädagogisches Portfolio weiter ausbauen“, sagte Dr. Sandra Donner, Leiterin des Museums Wolfenbüttel.

Online-Fotoausstellung der Museums-AG des Gymnasiums im Schloss

Außer der Peter-Räuber-Schule hatte sich auch die Museums-AG des Gymnasiums im Schloss mit historischen Fotos der Campestraße und den Ist-Zuständen beschäftigt. Die Ergebnisse sind in einer Online-Fotoausstellung zu sehen auf der Internetseite Campestraße früher vs. heute - eine Online-Fotoausstellung.

Termine

  • nach Vereinbarung. Kontakt: Gärtnermuseum Wolfenbüttel e. V., info@gaertnermuseum.de und Rufnummer 05331 8565778  
  • Sonntag, 15. Juni: Erdbeertag (11 bis 16 Uhr)
  • Sonntag, 14. September: Tag des offenen Denkmals (11 bis 16 Uhr)

Kontakt

  1. Gärtnermuseum Wolfenbüttel e.V.

    Neuer Weg 33
    (Postanschrift: Andreas Meißler, Tannenweg 16)
    38302 Wolfenbüttel

  2. Museum Wolfenbüttel

16.05.2025