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Datum: 11.05.2017

Geschichte und Geschichten im Bürger Museum

Im Rahmen einer Festveranstaltung wird nach rund vier Jahren Bauzeit am 11. Mai 2017 das Bürger Museum Wolfenbüttel am Prof.-Paul-Raabe-Platz 1 eröffnet. Im neuen Bürger Museum Wolfenbüttel können Besucher die Stadt- und Bürgergeschichte der vergangenen 500 Jahre erleben.

Blick in die Ausstellung. In einem hellen Raum hängt unter der Decke der Schriftzug »Bürgerliches Leben«. Darunter stehen einige Vitrinentische. An den Wänden hängen zwei historische Gemälde sowie vergrößerte schwarz-weiß Fotografien. © gewerkdesign, Henning Humml
Bürger Museum Wolfenbüttel

Das moderne Museum spiegelt die Stadtgeschichte und das gesellschaftliche Leben in Wolfenbüttel wider. Dabei wurde die ehemalige Jahnturnhalle, zu der die Wolfenbütteler auf Grund ihrer früheren Funktion als Schul- und Vereinssporthalle eine große Beziehung haben, zu einem zeitgemäßen Bürgermuseum mit einer multifunktionalen Ausstellungsarchitektur umgebaut, ein in Deutschland vermutlich einmaliges Projekt. Den Grundstock für das Bürger Museum legte eine testamentarische Schenkung der bekannten Wolfenbütteler Familie Zimmermann in Höhe von 750.000 Euro.


Die nach neuesten musealen Kriterien konzipierte Dauerausstellung des Bürger Museums orientiert sich an Themenschwerpunkten, um die Besonderheiten der Wolfenbütteler Stadt- und Bürgergeschichte der vergangenen 500 Jahre hervorzuheben: Stadtwerdung im Schatten der Residenz, Wasserwege, Industrialisierung, bürgerliches Leben des 19. und 20. Jahrhunderts mit den beiden Weltkriegen, Wirtschaftswunder und Stadtsanierung bis in die Gegenwart. So reicht die Bandbreite der Ausstellungsexponate von Kubatonmöbeln, dem Who’s Who der Stadtgesellschaft bis zum Basketballsport.

Die Architektur des historischen Gebäudes, das im 19. Jahrhundert als Reithalle errichtet wurde, findet sich in der Gestaltung wieder. Der luftig gehaltene Ausstellungsraum ist von Holz und Stahl dominiert. Die Inneneinrichtung spielt auf die ehemalige Nutzung als Sporthalle an: So sind die Sitzmöbel und der Empfangstresen Turngeräten nachempfunden.

Von zentraler Bedeutung ist die Beteiligung der Bürger an der Ausstellung durch das Bereitstellen von Leihgaben aus ihren Familien. In einem Offenen Archiv werden Dokumente und Objekte gesammelt und unter dem Motto „Wolfenbütteler Bürger erzählen Geschichte“ in einer großen Schauvitrine präsentiert. So gelangen zum Teil einmalige Einzelstücke und für Wolfenbüttel historisch bedeutende Konvolute, die sich bisher in Privatbesitz befanden, in das neue Bürger Museum.

„Es sind die Bürger, die das Gesicht einer Stadt prägen. Was liegt also näher, als ein Museum über und mit den Bürgen entstehen zu lassen? Und dies noch an einem Ort, der viele Geschichten erzählen könnte. Ich freue mich auf das Bürger Museum, auf die vielen, spannenden Dinge, die es hier jetzt schon und auch künftig zu entdecken gibt. Ich wünsche mir, dass die Wolfenbüttelerinnen und Wolfenbütteler das Bürger Museum mit Leben erfüllen und zu ihrer Herzensangelegenheit machen“, sagt Bürgermeister Thomas Pink.

Dr. Sandra Donner, Leiterin des Museums Wolfenbüttel: „Wir freuen uns, dass wir die Jahnturnhalle, zu der fast jeder Wolfenbütteler aufgrund persönlicher Erlebnisse eine Geschichte zu erzählen hat, in ein modernes Bürger Museum umbauen konnten. Im neuen Museum kommen die Menschen der Stadt Wolfenbüttel zu Wort. Ihre Geschichten und Exponate erweitern das bisherige Wissen und werden Teil der lokalen Geschichtsschreibung. Mit dem neuen Museum können wir endlich die Lücke zwischen der Wolfenbütteler Residenzgeschichte und der Gegenwart schließen. Vortragsreihen und eigene Publikationen zu unterschiedlichen Themen sollen die Geschichte dieser Stadt weiter fortschreiben.“

Hör- und Aktivstationen lassen in der großzügigen Ausstellung Stadtgeschichte für Erwachsene und Kinder lebendig werden. Ausgewählte Führungen und museumspädagogische Aktionen runden das vielfältige Angebot des Bürger Museums, das die Lücke zwischen der im Schloss Museum gezeigten herzoglichen Residenzgeschichte zur Gegenwart schließt, ab. Ab Sommer 2017 finden auf der Empore des Bürger Museums, früher die Zuschauertribüne der Jahnturnhalle, Vortragsreihen statt.

Jens Imig, Geschäftsführer gewerkdesign GmbH & Co. KG, Berlin: „Die eigens für das Haus entwickelte multifunktionale Ausstellungsarchitektur geht auf die verschiedenen Bedürfnisse von Funktion, Inhalt und Besucher ein. Inszeniert als ein modernes, lebendiges Museum führt die Gestaltung Stadtgeschichte und Raum zusammen. Der große, in die West-Ost Achse der Halle eingesetzte, ‚Balkon‘ strukturiert und macht die historischen Elemente sichtbar. Die umlaufende Panoramawand zitiert das für das Stadtbild typische Fachwerk und dient als inhaltliche und räumliche Klammer. Was aus dem Museum jedoch ein Bürger Museum macht, ist ein besonderer Kniff in der Konzeption: Die Wolfenbütteler selbst können sich durch das Bereitstellen von Leihgaben aktiv an der Ausstellung beteiligen. Dieses ‚lebendige Archiv‘ ist das museale Rückgrat und ermöglicht einen stetigen Wandel im Detail.“


Öffnungszeiten und Eintrittspreise

Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr, montags geschlossen. Der Eintritt ist für alle Besucher bis zum Jahresende 2017 frei.

Öffentliche Führungen

Jeden ersten Sonntag im Monat um 16 Uhr

Kontakt

Bürger Museum Wolfenbüttel